Zum Thema Aujetzky-Virus finde ich im Februar 2008 folgende, z.T. widersprüchliche Aussagen:Prof. Dr. Roland Friedrich vom Institut für Medizinische Virologie des Klinikum der Justus-Liebig-Universität in Giessen hatte im Jahr 2005 die Aussage getroffen, dass der Herpes-(Aujetzky)-Virus eine sehr empfindliche Hülle trüge. Bei 35 Tagen auf mindestens -18°C, Austrocknung und/oder kurzzeitigem Erhitzen (1 Minute) über 65°C würde das Virus seine Infektiösität komplett verlieren.Dr. Matthias Koenig - ebenfalls Institut für Medizinische Virologie des Klinikum der Justus-Liebig-Universität in Giessenschreibt hingegen im Februar 2008: Die Aujetzkysche Krankheit wird durch ein Herpesvirus ausgelöst. Herpesviren sind behüllt und somit relativ empfindlich etwa gegenüber Desinfektionsmitteln und physikalischer Beeinflussung. Im Zusammenhang mit der natürlichen Fleischreifung wird sicher ein großer Teil des Virus im Schweinefleisch inaktiviert. Dies ist allerdings stark abhängig von der Art des Gewebes (Muskelfleisch, Bindegewebe etc.). Durch das Einfrieren wird dieser Prozess verlangsamt d.h. das Virus eher konserviert.Aus dem INSTITUTE OF VIROLOGY Vetsuisse-Faculty, Veterinary Medicine, Zürich (Schweiz)kommt folgende Meinung:Es stimmt, dass das Aujetzky-Virus in Fleisch, das (-> gemäß Literatur!) während mindestens 40 Tagen bei -18°C eingefroren wurde, inaktiviert wird. Demzufolge könnte solches Fleisch auch ohne Bedenken verfüttert werden. Vorsicht ist jedoch dennoch geboten, da solche Theorien, die auf Laborexperimenten beruhen, nie eine 100% Garantie sind. Hingegen wird bei Fleisch und Fleischerzeugnissen, die aus Endemiegebieten stammen, offiziell empfohlen: Lagerung bei -18°C während mindestens 6 Wochen; Kochen; Lagerung während mehrerer Wochen bei Temperaturen von 15-20°C. Fleischreifung bei 4°C: inaktiviert Viren NICHT! Kurz: mit längerer Zeit Lagerung bei -18°C (mind. 6 Wochen) oder Kochen sind Sie m.E. auf der sicheren Seite. Die Herkunft des Fleisches spielt dabei natürlich eine wesentliche Rolle: die Schweiz ist Aujetzky-frei - also keine Gefahr. Ca. 80% unseres Importfleisches stammt aus Aujetzky-freien Ländern oder Regionen. Zudem ist es zum großen Teil vorbehandelt wie oben empfohlen - Risiken sind also auch da gering. FazitNun kann jeder draus machen, was ihm beliebt. Wer gänzlich auf Nummer sicher gehen will, lässt Schweinefleisch ganz weg oder kocht es. (Natürlich KEINE Knochen.)Wer glaubt, dass die Zeit des langen Einfrierens ausreichende Sicherheit gibt, wählt ggf. diese Variante. |