Ein paar persönliche Worte...
Mixe
Wir haben seit 1980 Hunde in eigener Verantwortung. Zunächst waren es Mixturen, aber als zum erstenmal ein "Zweithund" in unserer verrückten Familie gewünscht wurde, sollte dieser allerdings "sicher klein" bleiben ! !
Bei keinem Mischling kann man die Größe im Welpenalter sicher vorhersagen. Mixe sind eben Lotterie. Also wurde ein Zwergschnauzer angeschafft.
Zwergschnauzer
Auf die näheren Umstände der Herkunft der kleinen Nicki will ich nicht eingehen... Mit ihr machten wir einen Wurf, der völlig unkompliziert zur Welt kam und aufwuchs. Bei zwei der vier Welpen ließen wir auf Wunsch der Käufer die Ohren kupieren... Es war so schlimm, dass wir uns schworen, dies nie wieder zuzulassen. Entweder nicht weiter züchten oder die Rasse wechseln. Nun, - Sie wissen, wie die Entscheidung ausfiel.
Nie wieder Ohren abschneiden...
Die Wahl der Nachfolgerasse war nicht leicht. Eigentlich sollte sie alle Vorzüge des Zwergschnauzers haben, nur keine kupierten Ohren... Es wurden Bücher gewälzt, einige noch nie gehörte Rassen kamen der Beschreibung zufolge infrage, aber es war nicht leicht, ihrer in der Realität ansichtig zu werden.
Der Lakeland
Nach umfangreichen Recherchen war es letztlich der Lakeland, der all unseren Bedürfnissen entsprach: Langbeinig und lauffähig, auch für Treppen und Radtouren, klein und handlich, damit man ihn notfalls unter den Arm klemmen oder in den Fahrradkorb packen kann, und auch zu mehreren findet diese Größe noch Platz im Urlaubsgepäck einer mehrköpfigen Familie. Dennoch ist er ein "richtiger Hund", bei dem man nicht Sorge haben muss, ihn möglicherweise versehentlich zu zertreten. Trotz der geringen Größe ist er enorm ausdauernd und hat ein immens kräftiges Gebiss, mit dem er im Ernstfall seine Familie nachdrücklich verteidigt. Hübsch fanden wir ihn, haaren tut er nicht, - ja was will man mehr?!
Nun ging's los
So zog Anfang 1985 das erste Lakeland-Mädchen - Lena - bei uns ein, Nixe, die zweite Lakie-Hündin, noch im selben Jahr, und als letzte gekaufte Hündin Naica Anfang 1988.
Nun muss jeder Züchter einen sogen. "Zwingernamen" haben. Das ist sozusagen der Nachname aller von ihm gezüchteten Hunde. Und meistens sind sie sehr nobel und heißen klangvoll "von Sowieso". Ich suchte nach einem Namen, der weniger hochtrabend klingt und dennoch aussagekräftig ist. Es war so einfach: Ich züchte aus Freude - Nomen est Omen:
EX GAUDIO
Nach Naica gab es nur noch ex Gaudio-Mädchen in unserem Haus, und inzwischen sind bereits drei Würfe in Naicas Ur-Ur-Ur-Enkel-Generation auf der Welt...
Als die Lakelands 1985 begannen, unser Haus und unser Leben zu teilen, waren unsere Kinder noch relativ klein.
Nun, viele Jahre und einige Umzüge später, sind wir am Südrand der Lüneburger Heide gelandet, dort, wo es die Berliner schon immer hinzog, wenn sie nicht grad zu Haus waren. Die Kinder sind mittlerweile aus dem Haus, zurückgeblieben sind wir zwei alten Zweibeiner mit den Hundis.
Niemals Zwinger
Zwingerhaltung für das Lauf- und Rudeltier Hund halten wir für so artgerecht wie eine Einzelhaftzelle für den Menschen. Also teilen die Hunde mit uns Haus, Garten und Urlaub.
Da geschlechtsreife Hündinnen innerhalb eines Rudels nicht besonders verträglich miteinander sind (ganz natürlich, denn in einem Wolfsrudel darf sich ausschließlich die Alpha-Wölfin vermehren), wir die Hunde aber miteinander halten wollen, muss die Anzahl gering bleiben. So haben wir in der Regel zwei Hündinnen, vielleicht noch einen Galan dabei, derzeit unseren Youngster, Gaudio Negro. Was ein "Galan" ist, kann der Schlingel sich überhaupt nicht vorstellen. Eben 7 Monate alt ist er momentan ein halbstarker Flegel, der mich gelegentlich an die Grenzen meiner wirklich nicht geringen Hundeerziehungsfähigkeiten bringt.
Was ist dran an SCHWARZ?
Abschließend vielleicht - apropos Gaudio Negro, schwarze Freude also - ein paar Worte zum schwarzen Lakeland.
Schwarz und blau sind, wie alle anderen, ganz alte Standard-Farben beim Lakie. Allerdings war dieser Farbschlag dem Aussterben nahe, als Anfang 1993 zum erstenmal schwarze Lakelands nach Deutschland kamen.
Seinerzeit sprangen einige Züchter auf den Zug der vermeintlich "neuen Mode SCHWARZ" auf, merkten allerdings schnell, dass mit schwarzen Lakies ebenso schlecht Geld zu verdienen ist wie mit den andersfarbigen. So trennten sich die meisten wieder von dieser Farbe, und derzeit gibt es in Deutschland (mich eingeschlossen) nur noch zwei, bei denen Schwarz weiter geführt wird.
Clinton - Amerikaner aber kein Präsident
Clinton, mein erster schwarzer Lakie mit ibero-amerikanischer Abstammung, kam eher zufällig im Spätsommer 1993 als Holland-Import zu uns. Durch sein ungemein liebenswürdiges, freundliches und verträgliches Wesen hatte er hier schnell einen festen Platz in den Herzen der Zwei- und Vierbeiner. UND - vielleicht ist ja etwas dran an der Fama, bei Lakelands gebe es eine Gen-Verbindung von dunkler Farbe mit besonders verträglichem, wenig dominantem Charakter...
Schwarze Lakies weniger dominant?
Obwohl ich seitdem systematisch schwarze Lakelands züchte, vermute ich, dass man eine solche Gen-Verbindung wissenschaftlich niemals wird beweisen oder widerlegen können. Dazu wären umfangreiche, genetisch begleitete Testverpaarungen nötig, die niemand vornehmen kann und/oder will.
Allerdings nehme ich bei unseren Hunden im Vergleich zu früher eine zunehmende Verträglichkeit untereinander wahr. Wo sonst finden Sie eine Lakeland-Mutterhündin, die mitsamt ihren Welpen nicht vom übrigen Rudel separiert werden muss, die ganz normal innerhalb der gewohnten Umgebung in der normalen Sozialstruktur lebt, ja sogar andere Rudelgenossen in der Nähe oder sogar IN der Wurfkiste duldet? Der Weg zumindest scheint der richtige zu sein.
Nun wissen Sie einiges darüber, wie und warum wir Lakelands züchten und fragen sich vielleicht, weshalb der Background dieser Site eigentlich Schwäne statt kleiner Lakies zeigt...
Nun, wir sind zwar nicht blaublütig und heißen nicht "von Sowieso", aber wir haben ein Familienwappen mit einem Wappenvogel. Welcher sollte es wohl sein, wenn der Name SCHWANECKE lautet?