Ich möchte mir vielleicht einen Lakeland Terrier zulegen, aber ich hab da noch so viele Fragen ...
1: Muss ich einen Garten haben, wenn ich einen Lakeland Terrier bei mir aufnehmen möchte?
2: Wie sieht es mit der Zustimmung meines Vermieters aus?
3: Was mache ich mit meinem Hund im Urlaub?
4: Ja und bei Flugreisen?
5: Ich habe gehört, Terrier sollen besonders schwer erziehbar sein. Stimmt das?
6: Ich habe noch nie einen Hund erzogen. Wie lerne ich das?
7: Ist es sinnvoll, Welpenspielstunden oder eine Hundeschule zu besuchen?
8: Lakelands sind Jagdhunde. Muss ich meinen Hund deshalb immer an der Leine führen?
9: Kann der Hund auch im Leben mit einem einzelnen Menschen, also keiner "kompletten Familie", glücklich werden?
10: Und andersherum: Wie sieht es mit der Kinderfreundlichkeit aus?
11: So ein Familienmitglied will ja auch gefüttert werden. Was bekommt er?
12: Wie sieht es mit Impfungen aus?
13: Haben Lakeland Terrier mit rassespezifischen Krankheiten zu kämpfen?
14: Was ist eigentlich Patella-Luxation?
15: Ich kenne Lakelands nur vom Foto. Kann ich Sie mal besuchen, um sie "in natura" zu erleben?
16: Was ist besser: Rüde oder Hündin?
17: Soll man den Hund kastrieren lassen?
18: Soll ich lieber einen Welpen oder einen erwachsenen Hund nehmen?
19: Welche Körperpflege benötigt ein Lakie?
20: Und was hat es mit dem “Trimmen” auf sich?
21: Mögen Lakies gern Wasser?
22: Verträgt ein Lakeland sich mit Katzen?
23: Wie steht es um die Verträglichkeit von Lakies mit anderen Hunden?
24: Woher bekomme ich einen Welpen?
25: Wie finde ich einen “guten” Züchter?
26: Was kostet ein Welpe?
27: Ich möchte nicht warten und auch nicht so viel Geld ausgeben.
NOCH MEHR Infos
1: Muss ich einen Garten haben, wenn ich einen Lakeland Terrier bei mir aufnehmen möchte?
A: Keinesfalls. Ein Garten wird ihm zwar gewiss nicht schaden, aber notwendig ist er auch nicht. Besonders wichtig ist ja nicht nur die Bewegung für den Lakie, sondern er muss auch regelmäßig Kontakte zu anderen Hunden pflegen können. Dazu muss man ohnehin mit ihm raus gehen, denn diese Kontakte sollten immer auf neutralem Boden stattfinden, wo also keiner der Hunde ein Revier zu verteidigen hat. Und zu Bewegung muss auch der Lakeland eine Motivation haben. Im eigenen Garten hat er selten einen
Grund, herumzurennen. Es sei denn natürlich, Sie rennen entweder mit ihm oder werfen ihm wenigstens unermüdlich das Bällchen.
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2: Wie sieht es mit der Zustimmung meines Vermieters aus?
A: Sie sollte eine zwingende Voraussetzung vor der Anschaffung eines Hundes sein. Welch ein Drama für alle Beteiligten, wenn des Vermieters Erlaubnis vor dem Hundekauf
nicht eingeholt wurde, und hinterher besteht er auf dem Hundehaltungsverbot im Mietvertrag! Auch wenn es gelegentlich Gerichtsurteile gegeben hat, die in einem solchen Fall FÜR den Hund entschieden haben, darauf verlassen kann man sich nicht.
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3: Was mache ich mit meinem Hund im Urlaub?
A: Mitnehmen! Das ist für ihn auf jeden Fall die beste Lösung. Hundepensionen können nicht anders wirtschaftlich arbeiten, als mit Zwingerhaltung. Ihr Hund ist es aber gewohnt,
in einem menschlichen Heim mit viel Kontakt zu (seinen) Menschen und entsprechender Zuwendung zu leben. Können Sie sich vorstellen, in welcher seelischen Verfassung Ihr Hund nach einem Urlaub im Zwinger sein wird? Schmutz und Flöhe kann man ggf.
beseitigen. Den Seelenknacks vielleicht aber nicht mehr. Eine Alternative zum Mitnehmen wäre es noch, wenn Sie Verwandte oder Freunde haben, die Ihr Hund gut kennt, möglichst auch deren Zuhause. Wenn diese bereit wären, Ihren Hund während Ihrer
Abwesenheit freundlich bei sich aufzunehmen und zuverlässig zu betreuen, wird er dies sicherlich problemlos überstehen. Am glücklichsten ist er aber natürlich, wenn er mit Ihnen zusammensein kann. Und meistens findet man auch eine Möglichkeit, den Hund ins Hotel, ins Ferienhaus oder erst recht zum Camping mitzunehmen.
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4: Ja und bei Flugreisen?
A: Wird´s richtig kompliziert. Denn für den Transport im Passagierraum ist er in der Regel mit mindestens 7-7,5 kg zu schwer. Und wie er eine Flugreise in einer Transportbox alleine im Gepäckraum, auch wenn es dort beleuchtet und klimatisiert ist, übersteht, ist zumindest fraglich. Wenn nun auf die Flugreise partout nicht verzichtet werden kann, muss man wieder nach Unterbringungslösungen suchen. Siehe vorherige Frage.
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5: Ich habe gehört, Terrier sollen besonders schwer erziehbar sein. Stimmt das?
A: Jein. Zunächst einmal sollte man sich klar machen, dass die Hunde mit “schlechtem
Benehmen” in der Regel nicht falsch erzogen wurden, sondern ganz schlicht überhaupt
nicht. Man hat sie einfach “gelassen”. So entwickelteten sie eben total hündische
Manieren, und die finden meist nicht wirklich die Zustimmung der Menschen. Nun sind
Lakeland Terrier, wie die meisten Terrier, außerordentlich selbstbewusst. Bekommen sie
in Kindheit und Jugend keine Richtlinien, entwickeln sie eben ihre eigenen Maßstäbe.
Bekommen sie keinen “Leitwolf”, werden sie spätestens bei Eintritt der Geschlechtsreife
selbst das Heft in die Hand nehmen. Ohne Hierarchie, sozusagen antiautoritär, können
Hunde nicht leben, Terrier schon gar nicht. (Kinder meist auch nicht.) Ist keine Hierarchie
für sie klar erkennbar, stellen sie selbst eine auf, was von den Zweibeinern der
Umgebung meist als unersprießlich empfunden wird. Andere Rassen mit weniger stark
ausgeprägtem Selbstbewusstsein, werden, so sie unerzogen, meistens etwas weniger
lästig.
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6: Ich habe noch nie einen Hund erzogen. Wie lerne ich das?
A: Viele Wege führen nach Rom. Am einfachsten ist es, sich aus guten Büchern Wissen
anzueignen. Die Definition “gut” ist in diesem Fall so schwer wie selten. Vielleicht nehmen
Sie sich mal einen Nachmittag Zeit und schmökern in einer großen Fachbuchhandlung
oder durchstöbern eine der Internetbuchhandlungen. Oder fragen Sie Hundehalter, die
Ihnen in Erziehungsdingen kompetent erscheinen. (Leute, deren Hund nicht gehorcht,
oder deren Hund ständig angebrüllt wird oder der ständig ängstlich kriecht, sind
wahrscheinlich eher NICHT kompetent.) Eins ist jedoch dringend anzumerken: Sie
machen sich und dem künftigen Hund das Leben erheblich leichter, wenn Sie das
Grundwissen in puncto Hundeerziehung haben BEVOR der Hund kommt. Ist der Kleine
erstmal da, haben sie nämlich alle Hände und Augen voll zu tun und keine Zeit zum
Bücherlesen. Für die Erziehung von Lakelands ist Härte schädlich, freundliche bestimmte
Konsequenz jedoch wesentliches Mittel zum Ziel.
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7: Ist es sinnvoll, Welpenspielstunden oder eine Hundeschule zu besuchen?
A: Welpenspielstunden wie Hundeschulen betrachte ich mit Skepsis. Es gibt viel Licht, aber leider auch viel Schatten, und als Laie ist es schwer, beides von einander zu unterscheiden.
Grundlegend ist zu sagen,
dass die Sozialisierung des Welpen heute in sowas wie einem “normalen Umfeld” immer
seltener möglich ist. Als normales Umfeld wäre beispielsweise eine Hundewiese
anzusehen, wo sich Hunde aller Größen und Altersstufen frei und leinenlos miteinander
bewegen können. Wichtig dabei ist, dass es sich um neutralen Boden handelt, damit
niemand ein Revier zu verteidigen hat. Ist etwas derartiges nicht vorhanden, können
Welpenspielstunden einen guten Ersatz darstellen. Allerdings ist nicht alles gut, was
Welpenspielstunde heißt. Kriterien für Qualität: Zahlenmäßig kleine Gruppen (maximal
10), Welpen nicht zu alt (max. 6 Monate), die Welpen werden nicht einfach auf den Platz
gelassen, während die Zweibeiner sich einem gemütlichen Schwätzchen hingeben. Das
Verhalten der Hunde muss beobachtet und gelenkt werden. Es ist streng darauf zu
achten, dass z.B, kleine Welpen nicht untergebuttert werden. Das führt u.U. nämlich in
nullkommanix dazu, dass aus dem unbefangenen kleinen Welpen ein Angstbeißer wird. Und das lediglich, weil ein großrassiger Welpenkumpel nur mit dem kleinen Lakie-Baby spielen wollte. Der wusste sich in seiner Angst gegen den Riesen nicht anders zu wehren als durch knurren und schnappen, weil weglaufen, quieken und sich verstecken, was bei Mama immer funktioniert hatte, hier nicht half. (Der "große" Welpe ist halt ebenfalls noch ein Kindskopf, der auch erst noch lernen muss, derartiges Abwehrverhalten zu respektieren.) Und in dem Moment lernt der kleine Lakie: "Wenn mir etwas unheimlich ist, muss ich knurren und schnappen, um mein Leben zu verteidigen." Und das prägt sich für sein Leben ein. Gruselig.
Hundeschulen gibt es wie Sand am Meer, und sie sind von sehr unterschiedlicher
Qualität. Es wäre ein Irrtum anzunehmen, für die Erziehung eines Hundes genüge es,
eine Stunde pro Woche auf dem Hundeplatz zu arbeiten. Die Erziehung findet ständig im
Alltag statt. In der Hundeschule kann man sich ggf. Rat und Korrektur holen (dies kann
man aber auch aus Büchern), umsetzen muss man diese jedoch selber jeden Tag.
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8: Lakelands sind Jagdhunde. Muss ich meinen Hund deshalb immer an der Leine
führen?
A: In der Regel gehen Lakies nur in seltenen Ausnahmefällen mit der Nase Spuren nach.
Sehr ausgeprägt ist hingegen der visuelle Hetztrieb. Also: Was schnell und klein ist und
sich schnell vom Hund weg bewegt, da MUSS er hinterher und es packen. Ein gut
erzogener Lakeland, der beigebracht bekam, auf Signal seines Besitzers sofort zu
kommen, ist aber zu allen Jahreszeiten auch in Feld und Wald ohne Leine führbar.
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9: Kann der Hund auch im Leben mit einem einzelnen Menschen, also keiner
“kompletten Familie”, glücklich werden?
A: Ja. Lakies sind - wie die meisten Hunde - sehr anpassungsfähig. Außerdem ist
"Familie" ein dehnbarer Begriff. In der Regel gibt es in allen Konstellationen eine
Hauptbezugsperson für den Hund. Erziehung und Fütterung obliegen in der Regel ihr,
und normalerweise ist es diejenige Person, die mit dem Hund die meiste Zeit zubringt.
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10: Und andersherum: Wie sieht es mit der Kinderfreundlichkeit aus?
A: Der Lakeland ist wunderbar mit Kindern, wenn er sie und ihre Verhaltensweisen von
klein auf kennenlernen kann. Er hat selbst einen ausgeprägten Spieltrieb und macht
deshalb freudig beim Spielen der Kinder mit. Es sollte selbstverständlich sein, dass den
Kindern beigebracht wird, den Hund als Mitlebewesen zu respektieren. Und in bestimmten
Situationen, z.B. beim Fressen oder Schlafen, sollte der Hund für die Kinder absolut tabu
sein. Das spontane Springen, Rennen, Quietschen, Schreien, Hinfallen und Toben
insbesondere sehr kleiner Kinder kann jedoch zu Problemen führen, wenn der Lakie nicht in Kindheit und früher Jugend lernen konnte, diese Verhaltensweisen schon als
“normales Menschenverhalten”
zu begreifen. Dann wird möglicherweise sein visueller Hetztrieb ausgelöst
(s.o.), was zu Schwierigkeiten führen wird.
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11: So ein Familienmitglied will ja auch gefüttert werden. Was bekommt er?
A: Stimmt. Lakies sind diesbezüglich jedoch außerordentlich sparsam und fressen wenig.
Es gibt mittlerweile ein Riesenangebot an Fertigfuttermitteln. Hier gibt es durchaus Qualitätsunterschiede, die vom Grundsatz her auch mit dem Preis Hand in Hand gehen. (Bessere Zutaten kosten auch etwas mehr.)
In Zeiten, in denen Allergien bei Kindern wie bei Hunden mit erschreckender Rasanz zunehmen, sollte sich allerdings jeder verantwortungsbewusste Hundehalter über die Ernährung durchaus Gedanken machen. Egal welches Fertigfutter man nimmt, eines ist allen gemein: Sämtliche Inhaltsstoffe sind komplett totgekocht. Hinterher werden dann Vitamine und Mineralien aus synthetischer Herstellung zugegeben, zudem Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksstoffe usw. usf. Teilweise handelt es sich dabei sogar um krebserregende Chemikalien, die für den menschlichen Verzehr verboten sind. Und als möglicher Allergieauslöser kann jeder einzelne von ihnen wirken.
Hinzu kommt, dass die meisten Trockenfuttersorten hohe Getreideanteile enthalten, - völlig überflüssig und ebenfalls häufig allergen oder verschlimmernd für bestimmte Erkrankungen. Haben Sie schon einmal gelesen, dass sich Wölfe ein paar Ähren vom Feld pflücken, diese dreschen und dann die Körner fressen??
Da wir versuchen wollen, vermeidbare Krankmacher von unseren Hunden fernzuhalten, bekommen sie ausschließlich naturgemäße Rohkost. Das ist in der Tat ein wenig unbequemer als eine Tüte zu öffnen und trockene Klümpchen in den Napf zu schütten. Aber man kann sich die Dinge wirklich patent und für die eigenen Bedürfnisse "zurecht-organisieren", und man muss keineswegs den halben Tag in der Küche zubringen. Und für eine bessere Gesundheit nimmt man ein wenig Unbequemlichkeit doch gern in Kauf, zumal es nichtmal teurer als Fertigfutter ist, wenn man sich ein wenig umschaut. Und schauen Sie sich dann auch noch an, mit welcher Freude ein Hund sein Rohfutter frisst, gibt es eigentlich keinen Zweifel mehr, wofür man sich entscheidet...
Übrigens ist es auch für den erwachsenen Hund gesünder, wenn er zwei kleinere Mahlzeiten am Tag bekommt, als eine große.
Mehr Informationen zur Ernährung finden Sie hier.
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12: Wie sieht es mit Impfungen aus?
A.: Ich halte sie für sehr wichtig! Der Welpe bekommt beim Züchter eine Grundimmunisierung, aber für einen dauerhaften Schutz müssen die Impfungen regelmäßig wiederholt werden.
Einige Komponenten jedes Jahr, andere alle zwei oder drei Jahre.
Es gibt bei Vier- wie bei Zweibeinern auch Impfgegner (oft leider sehr militant), die eventuelle Impfschäden für schwerwiegender halten als den Schutz, den der Impfling erfährt. Ich kann diese Auffassung NICHT teilen; wir haben nicht viele Möglichkeiten, uns und unsere Hunde gegen Krankheiten zu schützen. Da sollten wir die wenigen Möglichkeiten unbedingt nutzen!
Als sich Ende der 1980-er Jahre die Grenzen nach Osten öffneten, kamen (und kommen leider noch heute) lauter ungeimpfte Welpen aus dubiosen Quellen zu uns. Schlimme, tödliche Infektionskrankheiten wie Staupe und Parvovirose waren hier fast ausgerottet. Nun haben wir sie wieder. Nicht schön. Wenn Sie es mal miterleben mussten, wie ein Welpe mit einer dieser Krankheiten sich quält und jämmerlich um sein kleines Leben kämpft...
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13: Haben Lakeland Terrier mit rassespezifischen Krankheiten zu kämpfen?
A: Gott sei Dank bislang nicht. Dadurch, dass sie bis heute in relativ geringer Zahl
gezüchtet werden, ist ihre grundlegende Gesundheit noch recht urig.
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14: Was ist eigentlich Patella-Luxation?
A: Patella = Kniescheibe. Luxation = Verrenkung oder auch: Dislokation = nicht am
regulären Ort befindlich. D.h. die Kniescheibe befindet sich ständig oder zeitweise nicht
an ihrem regulären Platz, was zu mehr oder minder deutlichen Laufbehinderungen führen
kann. Als Ursache wird beim Hund eher falsch ansetzende Muskelzugwirkung als falsche
knöcherne Gelenkbildung angesehen. Es scheint so, dass mit Patella-Luxation
grundsätzlich die kleinen Rassen mehr zu kämpfen haben als die großen. Dennoch war es
im Klub für Terrier für einige Jahre Pflicht für ALLE Terrier, die in der Zucht eingesetzt werden sollen, dass sie zuvor nach einem festgelegten Schema von einem speziell geschulten Tierarzt diesbezüglich untersucht werden. Hunde mit Patella-Luxation sind von der Zucht auszuschließen.
Bei Lakeland Terriern kam die PL so gut wie niemals vor, weshalb für diese Rasse die PL-Untersuchungspflicht wieder aufgehoben wurde.
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15: Ich kenne Lakelands nur vom Foto. Kann ich Sie mal besuchen, um sie “in natura” zu
erleben?
A: Selbstverständlich! Gern. Ernsthafte Lakie-Interessenten sind uns immer willkommen und werden bei uns umfassend und ohne Schönfärberei beraten. Es ist unbedingt nötig, einen Termin zu vereinbaren, damit jemand zu Verfügung steht, der Ihnen kompetent Auskunft geben kann.
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16: Was ist besser: Rüde oder Hündin?
A: Unter dem Strich wiegen Vor- und Nachteile beider Geschlechter in etwa das gleiche. Das Markierverhalten der Rüden ist gelegentlich etwas lästig. Der Umgang mit der Läufigkeit der Hündin ist noch nichtmal halb so schwierig, wie die meisten vermuten. Geschlechtsgebundene Wesensunterschiede gibt es beim Lakeland nicht, sondern lediglich individuelle.
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17: Soll man den Hund kastrieren lassen?
A: Nein! Es sei denn natürlich, er hat eine Erkrankung, die dies notwendig macht. Die Kastration ist bei beiden Geschlechtern ein gravierender Eingriff in den Hormonhaushalt mit einer Menge sehr wahrscheinlicher oder möglicher sehr negativer Folgen.
Ein weit weniger wichtiger Grund gegen eine Kastration, der aber dennoch nicht unerwähnt bleiben soll, ist die Tatsache, dass eine medizinisch nicht notwendige Kastration u.U. als Verstoß gegen das 1998 novellierte Tierschutzgesetz (TSchG) anzusehen ist. Dort heißt es nämlich unter
§ 6:
(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn ... ...
5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
Das entscheidende Wort in dieser Ausnahme lautet "unkontrolliert". Hunde in diesem unseren Lande sind nicht unkontrolliert (im Gegensatz zu Freigänger-Katzen beispielsweise), können sich also faktisch nicht "unkontrolliert fortpflanzen".
In sofern kann man eine Kastration des Hundes - bequemlichkeitshalber oder auch angeblich "prophylaktisch" durchaus als Verstoß gegen das TSchG ansehen und entsprechend ahnden.
Wichtiger als die Angst vor den Folgen eines Gesetzverstoßes sollte Ihnen jedoch das Interesse an der Gesundheit Ihres Hundes sein.
Sie können hier eine sehr übersichtliche Tabelle zum Thema Kastration sehen, die deutlich veranschaulicht, welche gravierenden gesundheitlichen Nachteile man dem Hund antut, wenn man ihn grundlos kastrieren lässt. Wobei ich persönlich hinzufügen möchte, dass in der Tabelle nur die wichtigsten und bei weitem nicht alle Nachteile angeführt sind. Am Ende der Tabelle finden Sie noch einen Link zur "Bielefelder Kastrationsstudie" von Dr. Gabriele Niepel, die erheblich weitreichendere Informationen beinhaltet.
Ein weiteres tierärztliches Statement zu dieser Frage finden Sie hier.
So beeinflussen sich die Hormone im Körper alle gegenseitig. Somit wirkt sich der Wegfall der Geschlechtshormone nach der Katration u.U. aus auf die Funktionen von Pankreas (Insulin), Schilddrüse (Thyroxin) und Nebennierenrinde (Cortison), um nur ein paar bekannte anzuführen.
Ein noch junges Tier zu kastrieren, ehe es überhaupt erwachsen werden konnte, erscheint mir persönlich gar der Gipfel der Perversion.
Das Tier kann weder körperlich noch seelisch ausreifen und bleibt gezwungenermaßen lebenslänglich auf dem Status eines Kindes stehen.
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18: Soll ich lieber einen Welpen oder einen erwachsenen Hund nehmen?
A: Ein Welpe ist wie formbares Wachs in Ihrer Hand. Wenn Sie einen Hund guter
genetischer Anlage und aus guter Aufzucht mit vielseitiger und menschenbezogener
Prägung ausgewählt haben, hat Ihr Hund ein sicheres, festes Fundament als Startkapital
mitbekommen. Ob Sie darauf ein solides Haus oder eine windschiefe Hütte bauen, liegt in
Ihrer Hand. Die Erziehung eines Welpen ist natürlich relativ aufwendig, und es gibt
Situationen im Leben, wo es nicht oder nur schwer möglich ist, die anstrengende und
zeitraubende Welpenerziehung ordentlich zu bewältigen. Dann ist ein fertig erzogener,
erwachsener Hund u.U. wie ein Lottogewinn. Er frisst weder Ihre Möbel an, noch reißt er
Tapeten von den Wänden. Er pieselt nicht auf den Perserteppich und sortiert nicht die
Zwiebeln in Ihrem Blumenbeet neu. Vom Temperament her ist er schon etwas gesetzter
und flitzt Ihnen nicht mehr so quirlig zwischen die Füße wie ein Welpe. Er kennt
Kommandos und kann von Beginn an ohne Problem mit Ihnen “auf Wanderschaft” gehen.
Der erwachsene Hund ist jedoch eine ausgereifte Persönlichkeit mit Ecken und Kanten.
Deshalb sollten Sie hier besonders darauf achten, dass zwischen Ihnen und dem Hund
“die Chemie stimmt”. Ein Hund mit Ausbildung wird in der Regel mehr als ein Welpe
kosten. Im Gegensatz zum erwachsenen, ausgebildeten Hund aus Familienhaltung wird
es bei einem erwachsenen Hund, der jahrelang im Zwinger gelebt hat, sicherlich eine
ganze Reihe Probleme geben. Das geringste wird wohl noch die fehlende Stubenreinheit
sein. Erhebliche psychische Defizite infolge mangelnder Prägung und daraus
resultierende Fehlverhaltensweisen werden jedoch das Zusammenleben auf Dauer in
etlichen Punkten schwierig gestalten.
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19: Welche Körperpflege benötigt ein Lakie?
A: Wenn der Lakeland nach dem ersten Trimmen drahtiges Haar bekommt, reicht es, ihn
einmal wöchentlich, dann jedoch gründlich zu bürsten, zu kämmen und überflüssige
Unterwolle herauszukratzen. (Das weiche Welpenfell sollte 2-3 mal wöchentlich gebürstet
und gekämmt werden, da es einerseits sehr viel leichter verfilzt und andererseits der
Welpe auch daran gewöhnt werden muss, diese Prozedur brav und geduldig zuzulassen.)
Des weiteren sollten aus hygienischen Gründen die Haare an den
Ausscheidungsöffnungen sehr kurz gehalten werden. Um die Pfoten und unter den Sohlen
sowie zwischen den Zehen sollten sie ebenfalls kurz geschnitten werden. Und aus den
Gehörgängen muss man sie heraus zupfen. Letzteres ist für den Hund ziemlich unangenehm,
sollte aber trotzdem regelmäßig gemacht werden, um Ohrenentzündungen, die sehr
schmerzhaft sind, zu vermeiden. Mit dem Krallenschneiden sollte man mutig zu Werke
gehen. Das beste ist es, sie regelmäßig monatlich ein wenig zu kürzen, damit sie gar
nicht erst langwachsen. In dem Hornteil der Kralle wachsen Nerven und Blutgefäße mit,
so dass ein drastisches Zurückschneiden zu langer Krallen wehtut und heftig blutet.
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20: Und was hat es mit dem “Trimmen” auf sich?
A: Trimmen bedeutet Auszupfen des Haares. Das Drahthaar des Lakeland Terriers altert
und stirbt ab, verbleibt jedoch trotzdem für lange Zeit weiter in der Haut. Der Hund haart
also nicht. Wenn Sie sich ein einzelnes Haar anschauen, werden sie zwei Dinge
feststellen: 1. Das Haar ist an der Spitze, also der Stelle, die zuerst aus der Haut wächst,
dick, während es späterhin deutlich dünner ist. 2. Das Haar hat an den ersten 3-4 cm
Farbe und wird dann schlagartig weiß. Ein neues, junges, kräftiges Haar mit Farbe kann
nur aus der Haut wachsen, wenn das alte zuvor herausgezogen wurde. Nur dann ist es
hart (drahtig) und farbig. Würden Sie das alte Haar schneiden, geschähe dies ja am
dünnen, farblosen Teil. Es würde danach wieder längerwachsen, jedoch nur weitere
Länge des dünnen, farblosen Teils nachschieben. Das Ergebnis wäre ein Hund, der
farbblasses und weiches Fell hat. Nicht nur die Schönheit, sondern auch die
Wetterfestigkeit und die schmutz- und wasserabweisende Wirkung des (verlorenen)
Drahthaares wären dahin. Wenn das alte Haar zum richtigen Zeitpunkt und mit der
richtigen Technik ausgezupft wird, tut das dem Hund nicht weh.
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21: Mögen Lakies gern Wasser?
A: Es gibt sone und solche. Es gibt ausgesprochen wasserscheue Exemplare und
andere, bei denen man sich wundert, dass sie keine Schwimmhäute zwischen den Zehen
haben. Allen gemeinsam ist, dass sie bei Regen, wenn der erste Tropfen auf die Nase
fällt, am liebsten kehrtmachen und nach Gummistiefeln und Südwester fragen würden.
Sind sie dann jedoch draußen, sind ihnen Regen und Schlamm ziemlich wurscht, und sie
düsen freudig wie immer durch die Landschaft.
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22: Verträgt ein Lakeland sich mit Katzen?
A: Das kommt darauf an. Hund und Katze sprechen grundsätzlich völlig verschiedene
Sprachen, mit dem Körper wie mit den Stimmbändern. In den seltenen Fällen, wo Hund
und Katze beide als Kinder zusammenkommen, werden sie schnell die Sprache des
anderen lernen. Sie werden keine Freunde, aber sie tolerieren einander. Ist einer von
beiden ein Kind, kann es gut gehen, eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht. Beide
erwachsen, das KANN nicht gut gehen. (Ausnahmen gibt es natürlich auch.) Zu fest eingeprägt sind die verschiedenen
Sprachen, und in dem Moment, wo die Katze lossprintet, wird beim Lakeland der Beutefangtrieb ausgelöst (s.o.)
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23: Wie steht es um die Verträglichkeit von Lakies mit anderen Hunden?
A: Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einmal von der Prägung, die der Welpe
bereits in den Lebenswochen 4-7 (Prägungsphase) bekommen hat. Des weiteren davon,
ob er in der Sozialisierungsphase (L-Woche 8-12) und in der Rangordnungsphase
(Woche 13-16) Gelegenheit bekommt, unter anderen Hunden (und NUR DIESE können
es ihm beibringen,- im eigenen Rudel geht das nicht, da die Position des Welpen in der Rangfolge festgelegt ist!) zu lernen, wie man sich innerartlich korrekt verhält. (Siehe auch Frage nach Welpenspielstunden.) Kann er hier seinen Lehrstoff gründlich erwerben (und auch weiterhin festigen), sollte es zwischen Ihrem Hund und Artgenossen draußen keine Probleme geben. Zuhause bei Ihnen oder bei einem anderen Hund ist die Situation völlig verändert. Hier hat jeder sein Revier zu verteidigen (wovon die armen Postboten ein Lied mit 25 Strophen singen können), und da duldet man in der Regel auch keine anderen Götter (Hunde) neben sich. Daraus folgt auch, dass ein Lakie mitnichten scharf darauf ist, dass Sie einen zweiten Hund anschaffen. Er ist sehr eifersüchtig und findet es keineswegs erstrebenswert, seinen Korb, sein Fressen, seine Streicheleinheiten und andere Aufmerksamkeiten sowie seinen Chef mit einem Artgenossen zu teilen.
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24: Woher bekomme ich einen Welpen?
A: Nur von einem Züchter, der im KFT (Klub für Terrier) unter dem Dach des VDH
(Verband für das Deutsche Hundewesen) züchtet. Der KFT hat seinen Sitz in Kelsterbach
und kann Ihnen Züchteradressen zukommen lassen. Im Zuge zunehmender Hundefeindlichkeit in Deutschland nahm die Zahl an Züchtern leider stark ab. Daher lohnt ggf. auch ein Blick in die Schweiz, nach Österreich, Holland oder Schweden. Insbesondere, wenn Sie sich einen menschengeprägten Welpen wünschen.
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25: Wie finde ich einen “guten” Züchter?
A: Niemand kann Ihnen die Suche und die eigenen Eindrücke abnehmen. Nicht immer ist der nächste auch der beste. Tun Sie sich um, stellen Sie Fragen, seien Sie kritisch, und lassen Sie sich nicht durch billige Allgemeinplätze verblenden. Sie wissen es selbst: Papier ist geduldig, das Internet noch geduldiger, und selbst was einem am Telefon mitgeteilt wird, entspricht mitunter nicht der Wahrheit. Verschaffen Sie sich einen eigenen Eindruck und stellen Sie alle Fragen, die Ihnen einfallen. Wer Ihnen nicht freundlich und verständlich antwortet, wird vielleicht etwas zu verbergen haben.
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26: Was kostet ein Welpe?
A: Fragen Sie Ihren Züchter. Informationen zu den Unkosten des Züchters finden Sie nachfolgend. Und bitte berücksichtigen, dass diese Angaben von 2002 stammen. Leider sind die Preise für ALLES in der Folgezeit nicht gesunken...
Eine Aufstellung aus der Zeitschrift "Das Deutsche Hundemagazin" als herunterladbare Word-Datei
Eine Aufstellung einer österreichischen Züchterin von Cockerspaniels als herunterladbare Word-Datei
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